Zuckerfrei statt Zimtduft-Illusion – Was dein Nervensystem im Winter wirklich braucht
Du bist auf dem Heimweg, es ist kalt, grau, vielleicht nieselt es leicht. Und plötzlich zieht dich ein Duft in seinen Bann: frisch gebackene Zimtschnecken aus der Bäckerei. Wärme, Geborgenheit, Kindheit, Liebe – oder zumindest das, was dein Nervensystem darunter abgespeichert hat.
Und ehe du dich versiehst, kaufst du dir etwas Süßes. Nicht, weil du Hunger hast. Nicht, weil du Zimt so liebst. Sondern, weil dein Inneres gerade Halt sucht.
Warum die kalte Jahreszeit es uns schwerer macht
Wenn die Tage kürzer werden, fehlt nicht nur Licht, sondern oft auch Energie. Die Sonne zeigt sich selten, Bewegung draußen macht weniger Spaß, und unser ganzes System läuft auf Sparflamme. Das ist nicht Faulheit. Das ist Biologie.
In dieser Phase wird der Ruf nach schnellen Glücksmachern lauter:
- Zucker.
- Fett.
- Koffein.
- Serien.
- Social Media.
- Und am besten alles gleichzeitig.
Es geht selten um Geschmack. Es geht um Regulation. Um Ausgleich.
Darum, dem Tag wenigstens noch einen Moment Gemütlichkeit abzuringen – auch wenn das meist mit einem Zuckerkater endet.

Zimtduft macht nicht satt – und auch nicht zufrieden
Wir verknüpfen bestimmte Gerüche mit emotionalen Erinnerungen. Und genau das nutzt der Einzelhandel – ob durch Duftkerzen, Plätzchenduft im Supermarkt oder Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.
Was wir aber oft vergessen: Diese Düfte geben nur den Anschein von Geborgenheit. Sie erzeugen kurzfristig ein Gefühl – aber sie lösen keine der Ursachen auf, die in dir für Unruhe, Stress oder Leere sorgen.
Und während du vielleicht denkst, du brauchst diese süßen Ausnahmen „gerade jetzt besonders“, ist es dein Nervensystem, das eigentlich etwas ganz anderes braucht.
Was dein Nervensystem wirklich will
Nicht Süßes. Sondern Sicherheit.
Nicht Zucker. Sondern Zuwendung.
Nicht Belohnung. Sondern Beruhigung.
Gerade im Herbst und Winter brauchen Körper und Psyche echte Regulation – nicht die schnelle Betäubung durch Industriezucker.
Hier ein paar Alternativen, die wirklich nähren:
- Wärme von innen: ein Gewürztee, eine heiße Suppe, eine Wärmflasche auf dem Bauch.
- Rituale mit Tiefe: eine Kerze anzünden, 10 Minuten Tagebuch schreiben, klassische Musik hören.
- Kontakt: eine Sprachnachricht an einen lieben Menschen. Kein Scrollen, kein Like – sondern echte Verbindung.
- Bewegung: ein Spaziergang mit Mütze, auch wenn es draußen ungemütlich ist. Gerade dann.
- Einfache Küche: Ofengemüse, Haferbrei, gedünstete Äpfel mit Zimt – warm, süß, aber ohne künstliche Zusätze.
Diese Dinge wirken nicht so unmittelbar wie der Biss in den Lebkuchen. Aber sie helfen dir, dich wirklich zu regulieren. Ohne das Tief danach.
Du darfst neue Verknüpfungen schaffen
Wenn du beginnst, diese Jahreszeit anders zu erleben, wirst du auch bemerken, dass dein Bedürfnis nach Zucker nachlässt.
Nicht sofort. Aber Schritt für Schritt.
Der Duft von Zimt muss nicht länger heißen: „Ich brauche Zucker.“
Er darf heißen: „Ich brauche Nähe. Wärme. Achtsamkeit.“
Und du darfst lernen, dir das zu geben – auf eine Weise, die dich stärkt statt auszehrt.
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